Alain Gilles – Vorsitzender der Silmo d’Or-Jury

© Silmo

Der belgische Designer Alain Gilles, welcher diesjährig den Vorsitz für die Jury bei den Silmo d‘Or Awards innehat, blickt auf einen ungewöhnlichen Karriereweg zurück. Nach dem Studium der Politikwissenschaft und Marketingmanagement, arbeitete er fünf Jahre im Finanzbereich bei JP Morgan. Während dieser Tätigkeit entschied er sich seinen Kurs zu ändern und seiner Leidenschaft nach industriellem Design,  Ästhetik und Kreativität zu folgen. 

Nach seinem Eintritt in einen weiteren Studiengang am Institut Supérieur de Design (höheres Design Institut) in Valenciennes absolvierte Alain ein Praktikum bei seinem Landsmann Xavier Lust, bevor er bei Arne Quinze eintrat. Aufbauend auf diesen zwei konstruktiven Erfahrungen, eröffnete Alain im Jahr 2007 sein eigenes Atelier, um seine eigenen Träume zu verfolgen und seinen persönlichen Zugang zu Produkt-und Möbeldesign, künstlerischer Leitung und Innenarchitektur zu entwickeln. Alain Gilles zeigt eine authentische, geradlinige Sicht, welche auf der Biennale Intérieur, dem internationalen Design-Event in Courtrai, 2012 mit dem Designer of the Year honoriert wurde. 

Die erste Priorität ist es, niemals die Funktion des Artikels oder Möbelstück aus den Augen zu verlieren, zentriert auf den Benutzer bleiben, erklärt Gilles. Dann konzentriere ich mich auf die architektonische Form des Zimmers, welchen Raum es einnimmt, seine Persönlichkeit nach Wahrnehmung des Betrachters. Danach die Kraft der Grafik die Konturen, das Zusammenspiel von Farben und so weiter. Für mich sind dies die drei wesentlichen Komponenten. Außerdem versuche auch, genau die richtige Balance für ein Produkt zu finden. Wenn mir ein Produkt zuweilen zu maskulin erscheint, so arbeite ich Kurven ein oder füge ein Material ein, das eine feminineres Gefühl hervorruft. * 

Während sein Portfolio an Auszeichnungen zunahm, arbeitete Alain mit einer Vielzahl von internationalen Unternehmen zusammen. Unter anderem in Frankreich (Qui est Paul?, La Chance, Galerie Gosserez Paris), in Belgien (Design is Wolf, Buzzispace), in Italien (Varaschin, Casamania, Bonaldo). 

Diesjährig hat Gilles mit Mirror Mirror für den Fonds-Erasme ein Kunstwerk geschaffen, welches für Finanzierung von medizinischer Forschung versteigert wird. Das Konzept basiert auf einer Wahrnehmung und Analyse unserer Gesellschaft. Die Idee zu studieren und sich selbst zu suchen in einer endlosen Suche nach dem Gleichen ist ein aktueller Aspekt in der modernen Gesellschaft. Entwicklungen haben die Gesellschaft und das Bild auf uns selbst zurück benebelt, wie zum Beispiel durch neue Technologien und Social Media Netzwerke, wie Facebook und Instagram. Eine leistungsfähige Anspielung auf den Optik und Brillensektor, der die großzügige Perspektive eines großen Designers zu schätzen weiß. 

* In Focus Magazine. 

Weitere Informationen unter: silmo@silmo.fr