GfK sieht weiter leichte Erholung des Konsumklimas

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Konsumklima nimmt Fahrt auf

Die Verbraucherstimmung in Deutschland hellt sich im April spürbar auf. Die Konjunktur- und Einkommenserwartungen erholen sich deutlich, während die Anschaffungsneigung moderate Zugewinne verzeichnet. GfK prognostiziert für das Konsumklima für Mai -25,7 Punkte und damit 3,6 Punkte mehr als im April dieses Jahres (revidiert -29,3 Punkte). Dies sind Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für April 2023.

Mit dem siebten Anstieg in Folge nimmt das Konsumklima wieder mehr Fahrt auf, so GfK.

Der erneute Zuwachs der Einkommenserwartung der Verbraucher sei der maßgebliche Treiber für die positive Entwicklung des Konsumklimas. Der Indikator steige im April um 13,6 Punkte auf einen Wert von -10,7 Punkte. Dies sei der höchste Wert seit Februar 2022, also vor dem Beginn des Krieges in der Ukraine.

Wesentlicher Grund für die positive Entwicklung seien die moderateren Energiepreise. Hinzu kämen diverse Programme seitens der Politik, um sowohl für Haushalte als auch Unternehmen die hohen Energiepreise – zumindest teilweise – zu kompensieren. Zusammen mit den zu erwartenden tariflichen Einkommenszuwächsen gingen mehr und mehr Haushalte davon aus, dass die ursprünglich befürchteten hohen Kaufkraftverluste aufgrund der Inflation deutlich milder ausfallen werden.

Dennoch werde der private Konsum in diesem Jahr eher schwach bleiben und keinen positiven Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland leisten können. Darauf deute auch das nach wie vor niedrige Niveau des Konsumindikators hin, trotz der aktuellen Zugewinne.

Anschaffungsneigung mit moderaten Zuwächsen

Im Sog deutlich steigender Einkommensaussichten könne auch die Anschaffungsneigung im April zum dritten Mal in Folge zulegen. Nach einem moderaten Plus von 3,9 Punkten steige sie auf -13,1 Punkte. Sie liege damit nur noch 2,5 Zähler unter dem entsprechenden Wert des Vorjahres.

Trotz der Zuwächse sei das Niveau der Konsumneigung gegenwärtig noch niedriger als zu Zeiten der beiden pandemiebedingten Lockdowns im Frühjahr 2020 sowie Ende 2020/Anfang 2021. Viele Haushalte seien nach wie vor verunsichert, vor allem auch deshalb, weil nun die Abrechnungen für die vergangene Heizperiode anstehen und hier mit deutlich höheren Kosten zu rechnen ist. Dagegen wirken stabile Beschäftigungsverhältnisse stützend auf die Konsumneigung.

Konjunkturerwartung setzt Aufwärtstrend fort

Nach dem kleinen Rückschlag im Vormonat setze die Konjunkturerwartung im April ihren Aufwärtstrend fort. Der Indikator gewinne 10,6 Punkte hinzu und weise nun 14,3 Punkte auf. Damit stabilisiere sich die Konjunkturstimmung deutlich im positiven Bereich, das heißt über dem langjährigen Durchschnittswert des Indikators von etwa null Punkten. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres werde sogar ein Plus mehr als 30 Punkten gemessen.

Nach den momentan vorliegenden Prognosen stehe der deutschen Wirtschaft kein einfaches Jahr 2023 bevor. Das vorhergesagte Wachstum für das Bruttoinlandsprodukt bewege sich um die Nulllinie. Das heißt, die deutsche Wirtschaft wird 2023 stagnieren. Dabei soll das zweite Halbjahr etwas besser verlaufen als die ersten sechs Monate.

Quelle: Growth from Knowledge (GfK)