KGS-Allensbach-Studie 2014/15 „Sehbewusstsein der Deutschen“ (Teil B)

Schwache Sehtest-Beteiligung von PKW-Fahrern ohne Brille / Klares Mehrheitsvotum für obligatorische Wiederholungssehtests 

Schwache Sehtest-Beteiligung von PKW-Fahrern ohne Brille / Klares Mehrheitsvotum für obligatorische Wiederholungssehtests 

Berlin, 24.02.2015 (KGS). Die Beteiligung der deutschen Bevölkerung an Sehtests ist seit Jahren stabil und schwankt seit gut 30 Jahren zwischen 71 und 78 Prozent. Regelmäßige Sehtests sind auch für PKW-Fahrer von Bedeutung. Dabei stehen die 40- bis 50-Jährigen im Fokus, da sich bei ihnen das Sehvermögen meist schleichend, zunächst kaum merklich verschlechtert. Gerade in dieser Altersgruppe ist die Beteiligung an Sehtests von PKW-Fahrern, die bisher keine Brille tragen, weit unterdurchschnittlich.

Aktuell geben 72 Prozent der erwachsenen Bevölkerung ab 16 Jahren an, dass sie in den letzten drei Jahren zu einer Augenuntersuchung bzw. einem Sehtest bei einem Augenarzt oder Augenoptiker waren. Das sind nahezu genauso viele wie 2011, wobei die Beteiligung der Brillenträger konstant blieb, während sich die Beteiligung der Nicht-Brillenträger wieder etwas verbessert hat (Schaubild A).

[img_assist|nid=778|title=|desc=Schaubild A|link=none|align=left|width=500|height=500]Die Beteiligung von Nicht-Brillenträgern, die selbst mit einem Kraftfahrzeug am Straßenverkehr teilnehmen, ist nach wie vor nur mäßig: Bei den 40- bis 44-Jährigen haben 45 Prozent innerhalb der letzten drei Jahre einen Sehtest gemacht, bei den 45- bis 49-Jährigen sogar nur 33 Prozent – dabei sind gerade diese Altersgruppen besonders von einer Sehschwäche bedroht. Immerhin hat sich die Beteiligung an Sehtests bei den 50- bis 59-jährigen Nicht-Brillenträger unter den PKW-Fahrern zuletzt deutlich verbessert. Heute geben 58 Prozent der Nicht-Brillenträger aus dieser Altersgruppe an, in den letzten drei Jahren einen Sehtest gemacht zu haben, im Jahr 2011 waren es nur 40 Prozent (Schaubild B).

Entsprechend hoch ist der Anteil der PKW-Fahrer ohne Brille, die daran zweifeln, ob der Augenarzt oder Augenoptiker bei einer Überprüfung ihrer Augen mit der Sehleistung vollkommen zufrieden wäre: 16 Prozent der Kraftfahrer ohne Brille, aber auch 25 Prozent aller Kraftfahrer mit Brille, zweifeln, ob ihre Sehleistung voll ausreicht (Schaubild C).

[img_assist|nid=779|title=|desc=Schaubild B|link=none|align=left|width=500|height=500]Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, sich für die Einführung von regelmäßigen, obligatorischen Sehtests für Autofahrer einzusetzen. Die große Mehrheit der Bevölkerung würde einem solchen Vorschlag zustimmen. 71 Prozent der Gesamtbevölkerung ab 16 Jahren und 69 Prozent der Kraftfahrer würden die Einführung von Wiederholungssehtests begrüßen. Nur 16 Prozent der Gesamtbevölkerung und 18 Prozent der Kraftfahrer lehnen solche obligatorischen Sehtests ab. Auch wenn die Zustimmung im Vergleich zum Jahr 2008 etwas abgenommen hat, bleibt die Akzeptanz für eine solche Maßnahme außerordentlich hoch (Schaubild D).

Die Allensbacher Untersuchung zum Sehbewusstsein der Deutschen wird im Auftrag des Kuratorium Gutes Sehen (KGS) seit 1952 im Abstand von drei Jahren durchgeführt. Die Ergebnisse basieren auf rund 3.000 Interviews mit repräsentativ ausgewählten Personen ab 16 Jahren.

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